Feministische Kämpfe verbinden! AUFRUF ZUR DEMO AM FRAUEN*KAMPFTAG 2015

Der bundesweite Aufruf zum Frauen*kampftag 2015 ist da. Wer ihn unterstützen möchte, kann dies auf www.frauenkampftag2015.de tun.

Demoaufruf 2015
Feministische Kämpfe verbinden!
AUFRUF ZUR DEMO AM FRAUEN*KAMPFTAG 2015

Der Internationale Frauen*kampftag steht für den Kampf für rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichstellung, ein selbstbestimmtes Leben, für das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie sexuelle Selbstbestimmung – gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur. Frauen* werden im Kapitalismus doppelt ausgebeutet und sexistisch unterdrückt. Die meist[e] unbezahlte, aber notwendige Arbeit zu Hause und in der Gesellschaft, wie die schlecht bezahlte Sorge-, Pflege- und Betreuungsarbeit, wird weiterhin mehrheitlich von Frauen* geleistet. Frauen* sind von Altersarmut besonders betroffen.

Ob Krankenschwester in Deutschland oder Textilarbeiterin in Bangladesch – wir solidarisieren uns mit den Kämpfen von Frauen* für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen und für höhere Löhne. Frauen* mit Migrationshintergrund, nicht selten illegalisiert und prekär beschäftigt, sind in besonderem Maße von Ausbeutung, Rassismus und Sexismus betroffen. In Forschung und Wissenschaft sind Frauen* unterrepräsentiert.

Zu allen Zeiten ist der Internationale Frauen*kampftag auch ein Kampftag für den Frieden. Vergewaltigung als Kriegswaffe, Unterdrückung und Vertreibung – Frauen* sind aufgrund ihres Geschlechts weltweit in besonderem Maße von Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen. Aber Frauen* leisten auch Widerstand, wie aktuell im kurdischen Rojava. Wir solidarisieren uns mit Frauen* auf der Flucht, im Asyl und im Widerstand. Wir wenden uns gegen Krieg, Aufrüstung, Militarisierung und die Instrumentalisierung von Frauen*rechten!

Gewalt aufgrund von und mittels Geschlechterhierarchien ist überall auf der Welt Alltag. Jede dritte Frau* in Europa war schon Opfer männlicher Gewalt. Die Normalisierung von sexualisierter Gewalt und Belästigung, rassistische, transfeindliche, homofeindliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen* mit Behinderung schränken die Bewegungsfreiheit und Selbstbestimmung von Frauen* massiv ein. In den Medien werden Mädchen* auf ihre „zukünftige Rolle“ als Mütter und Frauen*, auf einen Gebrauchsgegenstand und auf ihre Körper(teile) reduziert. Frauen*, Trans*- und Inter*-Personen werden abgewertet und oft unter Gewaltanwendung diskriminiert. In diesem Zusammenhang werden Heterosexualität und Monogamie als Norm gesetzt.

Wir treten für sexuelle Selbstbestimmung ein: Weg mit § 218, Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen weltweit, kostenfreier und rezeptfreier Zugang zur Pille danach und zu Verhütungsmitteln. Wir treten den christlichen Fundamentalist*innen, die bis ins Spektrum von Nazis und der AfD reichen, auf ihren sogenannten „Märschen für das Leben“ aktiv entgegen. „Besorgte Eltern“ protestieren gegen die Angleichung von Lehrplänen an vielfältige Lebensrealitäten, auch im Sexualkundeunterricht. Wir kämpfen stattdessen für eine emanzipatorische und feministische Bildung, die herrschaftskritisches Denken fördert.

Wir positionieren uns auch ausdrücklich gegen Pegida, die antimuslimischen Rassismus schüren, überholte Rollenbilder propagieren und nationalistische Hetze betreiben.

Wir als Bündnis Frauen*kampftag sind Teil einer Gegenwehr und des Kampfes für ein selbstbestimmtes und besseres Leben. Solidarisch, kritisch und offensiv gegen die bestehenden Verhältnisse. Für einen politischen und sichtbaren Frauen*kampftag 2015!

Deswegen:
HERAUS ZUM 8. MÄRZ 2015!
13:00 UHR, Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz

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Frauen* = Wir haben den Begriff »Frauen« und »Mädchen« mit Sternchen* markiert. Damit schließen wir Trans*-Frauen. und Inter*-Menschen explizit ein. Egal wie du aussiehst oder als was du bei der Geburt eingeordnet wurdest – unser Feminismus schließt dich ein. Wir wählen den Begriff Frauen*kampftag, um an frühere feministische Kämpfe anzuknüpfen, deren Forderungen leider immer noch nicht umgesetzt sind. Außerdem wollen wir diejenigen einschließen, die sich nicht als Frauen* verstehen, aber gleichermaßen von sexistischer Diskriminierung betroffen sind, weil sie im Alltag als Frauen* gelesen werden.