Fraktion vor Ort: Gespräch bei Leibniz-Institut IGZ in Erfurt

Karola Stange, Stadträtin und direktgewählte Erfurter Landtagsabgeordnete, und Christian Schaft, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, setzten heute ihr Engagement für den Erhalt des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt fort. Im Gespräch mit Herrn Professor Philipp Franken, Leiter der Einrichtung, betonten beide Abgeordnete den hohen Stellenwert, welche die Regierungsfraktionen und die Landesregierung dem Institut beimessen: „Das Leibniz-Institut leistet augenscheinlich hervorragende Arbeit in der praxisnahen Grundlagenforschung, wie auch die Evaluation im letzten Jahr gezeigt hat. Wichtige Zukunftsfragen sollten noch dieses Jahr angegangen werden, geplante Investitionen und Kooperationen sind nun gefährdet. Wir appellieren eindringlich an die Entscheidenden von Bund und Ländern das Leibniz-Institut mit beiden Standorten Erfurt und Großbeeren zu sichern.“

Karola Stange ergänzt: „4,8 Millionen Euro an EFRE-Mittel stehen derzeit zum Abruf bereit, um ein hochmodernes Treibhaus für den weiteren Forschungsausbau zu errichten. Diese Mittel drohen nun, aufgrund der Unwägbarkeiten der Fortführung, zu versanden. Zudem erleben die circa 30 Beschäftigten derzeit ganz schwere Monate, voller Angst um ihre berufliche Zukunft. DIE LINKE steht solidarisch an ihrer Seite und wird alle verfügbaren Hebel in Bewegung setzen, um Arbeitsplätze und Wissenschaftseinrichtung in Erfurt zu erhalten.“

„Stillgelegt ist auch die bereits angelaufene Kooperation mit der „School for Microbial Communication“ der FSU Jena - der einzigen Graduiertenschule, welche Thüringen bei der Exzellenzinitiative überhaupt gewinnen konnte. Bedroht sind auch Kooperationen mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Fachhochschule Erfurt, hier insbesondere der erst im letzten Sommer etablierte Masterstudiengang Pflanzenforschungsmanagement. Die Labore sind zudem nicht nur für die Hochschulen, sondern auch für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen in Erfurt und darüber hinaus entscheidend, die selbst keine eigenen Forschungskapazitäten vorhalten können. Ich bin überzeugt, dass die Vielzahl an Argumenten von unserer Landesregierung bei der anstehenden Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) in die Waagschale geworfen wird. Sollte alle Sachlogik die anderen Länder nicht überzeugen können, ist es Aufgabe der Landespolitik alle anderen Wege zu prüfen, um die Forschungskapazität hier in Erfurt für Forschende, Studierende und Unternehmen zu sichern“, betont Christian Schaft abschließend.