Land beschließt Leitlinien zur Hochschulentwicklung 2025

cs

Einerseits finde ich die deutliche Zusage der Landesregierung gut und wichtig, die Hochschulen in Thüringen auch nach 2020 weiter finanziell angemessen auszustatten und weitere Mittelzuwächse vorzusehen, ebenso wie die klare Forderung an den Bund die Hochschulfinanzierung über den Hochschulpakt langfristig und dynamisiert zu gestalten. Auch sind wichtige Ziele und Erwartungen an die Hochschulen in den Bereichen Diversität, Internationalisierung, Gleichstellung und Gute Arbeit formuliert, die allerdings auch konkreter sein könnten.
Andererseits stört mich aber doch der starke Fokus auf Drittmitteleinwerbungen und auf die Abstimmung der Studienangebote an die regionalen Bedarfe der Thüringer Wirtschaft. Natürlich sind Hochschulen wichtig für die Fachkräftesicherung und gerade für kleine und mittlere Unternehmen wichtige Ansprechpartnerinnen für gemeinsame Forschungsprojekte, allerdings darf die Grundlagenforschung nicht in Konkurrenz zugunsten einer auch nur ansatzweisen Abhängigkeit von Finanzmitteln Dritter in Konflikt geraten. Hier wäre etwas mehr Augenmaß in der Ausgestaltung wünschenswert gewesen. Denn, wie in den Leitlinien beschrieben, darf die Rolle der Hochschulen als regionale Innovationsmotoren, nicht zu Lasten eines breiten, wissenschaftsfundierten Lehrangebotes gehen.
Auch hätte ich mir eine breitere Diskussion darüber gewünscht, was zentrale Schwerpunkte der Leitlinien werden sollen. Ich hoffe, dass wir Raum und Zeit dafür im Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft nächste Woche haben und auch die neu im Hochschulgesetz verankerte Landeswissenschaftskonferenz zur Beratung dieser Leitlinien ein erstes Mal tagen wird.
Die Leitlinien zur Hochschulentwicklung 2025 findet ihr als PDF unter https://www.thueringen.de/mam/th6/aktuelles/hochschulleitlinien.pdf