Linksjugend ['solid] Thüringen startet mit neuen Landessprecher*innen und neuen Aufgaben

Das 17. Landesjugendtreffen der Linksjugend ['solid] Thüringen stand am vergangenen Wochenende im Zeichen eines Neuaufbruchs. Nach der guten Arbeit des „alten“  Landesprecher*innenrates (LSPR),  den Wahlkämpfen und verschiedenen Kampagnen wie zur Extremismustheorie, geht es mit einem neuem LSPR und neuen Themen in das kommende Jahr.

Circa 40 Personen hatten sich in Gera zum 17. LJT zusammengefunden. Nach der erfolgreichen Landtagswahl, in deren Ergebnis auch Kati Grund und ich nun als Linksjugendmitglieder und damit Jugendabgeordnete dem 6. Thüringer Landtag angehören, stand u.a. auch die Frage nach der Rolle des Jugendverbandes in einem möglichen Rot-Rot-Grünen Bündnis auf der Tagesordnung. Einigkeit herrschte darüber, dass es unabhängig von einer möglichen Regierungsbeteiligung weiterhin die Aufgabe des Jugendverbands sein muss, die Parteiarbeit und die Arbeit der Fraktion und der Partei kritisch wie auch solidarisch zu begleiten. Das soll nicht zuletzt über die Anbindung von Kati und mir an den Jugendverband geschehen. Und das werden wir sicherlich auch tun, denn mit diesem Anspruch sind wir ja schließlich auch im März auf dem Aufstellungsparteitag angetreten.

Inhaltliche Impulse will der Jugendverband vor allem bei den Themenfeldern Feminismus und Jugendpolitik setzen. So wurde unter anderem ein Antrag mit breiter Zustimmung beschlossen, der die Planung einer großangelegten Kampagne unter dem Titel „Recht auf Stadt auch auf dem Land – Jugendkultur und Jugendstrukturen im ländlichen Raum stärken“ vorsieht. Lange hat sich die Arbeit der Linksjugend in Thüringen auf die größeren Städte oder Kreisstädte bezogen. Ortsgruppen in ländlichen Gebieten konnten meist nur dort entstehen wo auch der Kreisverband diese aktiv unterstützten wie im Weimarer Land oder dem Wartburgkreis. Mit der geplanten Kampagne soll zum einen versucht werden Jugendarbeit als Querschnittsaufgabe in den Kreisverbänden und der Partei zu verankern und zum anderen mit einer Jugendtour Forderungen der Jugendlichen aufzunehmen und den Jugendverband in Thüringen inhaltlich breiter aufzustellen.

Darüber hinaus wurde wie im vergangenen Jahr ein Antrag beschlossen, um Frauen* im Jugendverband und inhaltlich wie organisatorisch den Frauen*kampftag im kommenden Jahr zu unterstützen. Dazu sollen wie bereits im März diesen Jahres Veranstaltungen in Erfurt und Jena stattfinden, welche sich inhaltlich mit einem emanzipatorischen Feminismus, bestehenden Geschlechterverhältnissen sowie Mechanismen und Strukturen der Care- und Reproduktionsarbeit auseinandersetzen. Auch die beschlossene Einrichtung von Awareness-Strukturen im Landesverband ist ein deutliches Zeichen für eine weitere emanzipatorische Entwicklung des Jugendverbandes.

Auch auf die aktuellen Debatten über die Kämpfe in der nordsyrischen Stadt Kobanê waren in Gera auf der Tagesordnung. Verabschiedet wurde der Antrag für eine Kampagne zur Abschaffung des PKK-Verbotes. So soll ein deutliches Zeichen gegen die öffentliche Diffamierung kurdischer Vereine und für die Unterstützung ihrer Arbeit in der Bundesrepublik gesetzt werden. Gerade in der aktuellen Krise in Kobanê ist dies ein Zeichen dafür, dass der Jugendverband solidarisch ist mit den Kurd*innen in den selbstverwalteten Gebieten der Rojava, die für ein demokratisches und autonomes Leben in der Region kämpfen.

Aber nicht nur Inhalte und Kampagnen standen auf der Tagesordnung. Nach der Verabschiedung des ehemaligen Landesjugendreferenten Robert Richter, dem ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für seine Arbeit und seinen Einsatz für den Jugendverband danken möchte, wurde der LSPR neu gewählt. Die Nachfolge treten an: Thomas Engel und Stefan Feutlinkse als Schatzmeister (beide aus Erfurt) sowie Stephanie Borck, Hannah Wahrlich und Julius Stummhöfer aus Jena und Franziska Lucke aus Gera. Ich wünsche den sechs eine erfolgreiche und spannende Arbeitszeit und freue mich auf die Zusammenarbeit bei den anstehenden Projekten.  Auch den gewählten Mitgliedern für den Länderrat, den Bundeskongress, der Kassenprüfung und Schiedskommission meine besten Glückwünsche nochmal an dieser Stelle.

Das Landesjugendtreffen in Gera hat gezeigt, dass der Jugendverband mit viel Elan, Ideen und auch dem Mut für Neues aus den vergangenen Wahlen hervorgegangen ist und Bock hat gemeinsam mit mir und Kati als Jugendabgeordnete in den kommenden Jahren sich aktiv für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Thüringen stark zu machen. Der Anspruch ist dabei solidarisch und kritisch mit der Partei zusammen für eine emanzipatorische, offene, gleichberechtigte und inklusive Gesellschaft zu kämpfen in der Nazismus, Rechtspoulismus, Sexismus, Homophobie und Rassismus keinen Platz haben. Weder auf der Straße noch im Parlament!