Thüringen überall gleich gut – Unterwegs in Wilmersdorf

„Warum kommt ein Abgeordneter eigentlich in unser kleines Willmersdorf?“ Weil Christian Schaft interessiert wo den Menschen vor Ort der Schuh drückt, meint er und kam mit dem Fraktionsbus, Zeit, Getränken und Essen im Gepäck in den kleinen Ort der Landgemeinde Großbreitenbach. „Thüringen überall gleich gut“, so lautet die aktuelle Kampagne der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag. Das Ziel soll es ein, dass alle Menschen in Thüringen, unabhängig von Wohnsitz und Geldbeutel, sich keine Sorgen um die Zukunft machen müssen. Dazu gehört es das Bildung, Gesundheitsversorgung oder kulturelle und soziale Angebote für alle erreichbar und zugänglich sind. Es dürfe nicht ständig die Stadt gegen das Land ausgespielt werden, vielmehr müsse es Ansporn sein, überall mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über notwendige politische Maßnahmen und Ideen ins Gespräch zu kommen.

Am vergangenen Freitag war dies möglich für die Bewohner*innen von Willmersdorf. Eingeladen hatte der Landtagsabgeordnete Christian Schaft (DIE LINKE). Bei Getränken und einem gut gefüllten Grill stellte sich Schaft den Fragen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürgern. Und das Interesse war groß unter den Willmersdorfern: Ungefähr 70 Personen folgten der Einladung und kamen mit dem Abgeordneten ins Gespräch.

Willmersdorf mit ca. 220 Einwohnern konnte sich dabei als aktives Dorf mit einem intakten Vereinsleben und vielfältigen Veranstaltungen präsentieren. Was die Menschen umtreibt kam auch schnell zur Sprache. Bildungspolitik war hoch im Kurs und es wurde der Wunsch nach längerem gemeinsamem Lernen und nach mehr Praxisorientierung geäußert.
Christian Schaft verwies darauf, die genau diese Punkte gerade im Mittelpunkt des Schulgesetzentwurfes stehen, den LINKE, SPD und die Grünen im Landtag eingebracht haben. Eine große gemeinsame Sorge ist der aktuelle und bevorstehende Lehrkräftemangel an den Thüringer Schulen. Verständnis gab es für deshalb für den Vorschlag von Schulkooperationen und Austausch von Lehrkräften zwischen mehreren Schulen. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass dieser besser in der Region geplant werden und nicht mit weiten Fahrwegen verbunden sein sollte.
Sorge bereitet auch der Fachkräftemangel, die Bildungspolitik wird hier als wichtigster Baustein betrachtet, um dagegen vorzugehen.


Natürlich ging es in den Gesprächen auch viel um das übergeordnete Thema des Guten Lebens in Stadt und Land. Als größter Faktor sehen die Menschen hier das Thema Mobilität. Die Busanbindung in Willmersdorf sei gut, so die Schilderungen, jedoch nicht so alltagstauglich genug, um das Auto zu ersetzen. Das 9-Euro Ticket wurde positiv gesehen, das Deutschlandticket sei aber zu teuer, um in Konkurrenz zum PKW zu treten. Ein großer Wunsch besteht nach kostenloser Schüler*innenbeförderung, auch flexibler und außerhalb schulischer Aktivitäten. Auch dies deckt sich mit den LINKEN Forderungen nach einem fahrscheinfreien und bedarfsgerechten ÖPNV für alle.

Für den sozialen Zusammenhalt auf dem Dorf sei der die Förderung der lokalen Vereine die wichtig. Dementsprechend brauche es die Wertschätzung des Ehrenamts, zum Beispiel indem die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur eine Entschädigung für die Ausrüstung erhalten, sondern ebenso für die durch Einsätze und Weiterbildungen entgangene Freizeit. Dies könne zum Beispiel über Gutscheine für Familienaktivitäten geschehen wurde dem Abgeordneten mit auf den Weg gegeben.

Insgesamt war die Veranstaltung geprägt von einem sachlichen und zugewandten Austausch. „Ich habe mir diese Zeit für den Austausch mit dem Menschen in Willmersdorf gerne genommen. Diese gemeinsame Diskussion zu unseren politischen Maßnahmen im Landtag vor Ort helfen mir in der alltäglichen Arbeit. Und die Möglichkeit Dinge in Ruhe zu erklären und Fragen beantworten zu können, helfen den Modus einer politischen Auseinandersetzung zu überwinden, die nur noch auf reißerische Wortewahl oder griffige Überschriften aus ist“, so Christian Schaft. Das sei auch wichtig, um die wahrgenommene Entfremdung von Politik zu überwinden.